Sehr geehrte Frau Dr. Angela Merkel,
zwischen 1957 und 1961 brachte das Pharmaunternehmen Grünenthal das
Schlafmittel Contergan, das den Wirkstoff Thalidomid beinhaltet, in den
Handel. Dieses verursachte neben Polyneuritisschäden auch in ca. 10.000
Fällen weltweit Missbildungen des im Mutterleib heranwachsenden Embryos. Die
Folge war u.a., dass Kinder ohne Arme und Beine zur Welt kamen. 2.700
missgebildete Überlebende gibt es alleine in Deutschland.
Es sollte verwirlicht werden, was das Selbstverständnis eines jeden
Rechtstaates ist und selbst nach jedem normalen Autounfall für jedermann
gilt; nämlich, dass der Schädiger sich für den gesamten angerichteten
Schaden verantworten und dafür aufkommen muß.
In diesem Zusammenhang interessiert mich, wie hoch eigentlich die Gewinne
insgesamt waren, die Grünenthal bzw. seine Eigner, die Millardärs-Familie
Wirtz, mit dem Medikament Contergan gemacht haben. Zumindest dieser Betrag
sollte umgehend an die Grünenthal-Opfer ausgezahlt werden, denn deren bis
vor kurzem nicht dynamisierte Rente reicht noch nicht mal für den
Lebensunterhalt; geschweige denn für Pflege, Hilfsmittel, Auto und den
behinderungsbedingten Mehraufwand usw. Während Grünenthal im Lichte hoher
Gewinnspannen steht, müssen sie sich dies alles bei den
Sozialleistungsträgern mühsam erbetteln.
Mit freundlichen Grüßen
Irene xxxxxx
xxxxxxxxxxxxxxxxxx
50676 Köln