Was Behinderte sich wünschen
Man ist nicht behindert, man wird behindert – diesem Gedanken folgend, haben wir sieben Menschen gefragt, was sie sich wünschen.
© Özgür Albayrak
Ole Gunnar-Lieske und seine Zwillingsschwester Jule
Bald muss ich wieder ins Krankenhaus. Mir werden wieder mal Schrauben und Platten aus den Beinen geholt und Botox in die Knie gespritzt. Ich spüre dabei nichts, außer im Mund, der fühlt sich an, als wären da Läuse drin. Ich freue mich auf die Zeit nach der OP, zwei Wochen später fahre ich mit meinem Einzelfallhelfer auf Ferienlager. Ich wünsche mir auch, dass die Stufe vor dem Schulhof verschwindet. Da komme ich nicht mit meinem Rollstuhl drüber.
Ole Gunnar-Lieske
8, Schüler, lebt in Markgrafpieske; er kam viel zu früh zur Welt und kann nicht gehen, ebensowenig wie seine Zwillingsschwester Jule.
Sport ist mein Lieblingsfach. Mein liebstes Spiel ist Merkball, wo man die anderen mit einem Ball abschießen muss. Ich würde den Ball gern besser werfen können und hätte gerne mehr Ausdauer. Ich schwitze schnell ganz doll.
Ich habe viele Freunde und wir spielen, was ich mir ausdenke, zum Beispiel »Explodierendes Auto«: Wir stellen uns vor, wie die Türen von einem Auto explodieren. Aber manchmal wünsche ich mir, ich könnte mit den anderen Kindern Fußball spielen.
Übersicht zu diesem Artikel
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