Ausgrenzung in Perfektion – deutsche Gründlichkeit im postnationalsozialistischen Deutschland am Beispiel eines schwerstgeschädigten Conterganopfers - meine Lebensgeschichte....
Hier finden Sie Beispiele von Lebensgeschichten contergangeschädiger Menschen.
Hierbei ist gerade das gesellschaftliche Leid behinderter Menschen im postnationalsozialistischen Deutschland besonders beachtlich. Ablehnungen der Conterganopfer bereits als Neugeborene, Heimaufenthalte, würdelose Behandlungen, wie Vorführungen in Hörsälen und, infolge des vielfach fehlenden Respekts, auch sexuelle Missbräuche, unzureichende Förderungen und Ausbildungen sind hierbei nur einige Elemente. Die Nichtakzeptanz von Behinderten als gleichwertige Menschen gerade nach der NS-Zeit führteoft zur menschlichen Isolation und dies über 50 Jahre hinweg….
Ich bin Petra Wenig, geboren im Jahr 1960 in Landstuhl bei Kaiserslautern. Ich bin von Geburt an gehbehindert und für immer auf dem Rollstuhl angewiesen, weil meine Mutter Thalidomid eingenommen hatte. Im postnationalsozialistischen Deutschland war es geradezu peinlich, ein behindertes Kind zu haben...
Ich bin jetzt mittlerweile 50 Jahre alt, aber einige Erlebnisse, die ich als "ein Contergankind" hatte, lassen mich noch immer nicht los. Aber ich fange jetzt erstmal am Anfang an:
Ich heiße Manuela, wohne in Hamburg und bin als ein sogenanntes Contergankind geboren............ Meine Jugend war im postnationalsozialistischen Deutschland von den allgemeinen Vorbehalten Behinderten gegenüber gekennzeichnet. Im Allgemeinen herrschte die Tendenz, Behinderte zentral unterzubringen. Bei Conterganopfern geschah dies oft auf speziellen Stationen in Krankenhäusern.......